Zeittafel
Die erste Biographie Stefan Zweigs (Autor: Erwin Rieger) wird veröffentlicht. Der dritte Band der großen Essays (über Casanova, Stendhal und Tolstoi) erscheint unter dem Titel „Drei Dichter ihres Lebens“. Frankreich‑ und Belgien‑Reise. Reise in die Sowjetunion zur Feier des 100. Geburtstags von Leo Tolstoi.
„Joseph Fouché – Bildnis eines politischen Menschen“ erscheint, ebenso das Theaterstück „Das Lamm der Armen“ (Uraufführung 1930 in Breslau) und der Novellenband „Kleine Chronik“. Vortragsreise durch Deutschland und Belgien. Gedächtnisrede bei der Trauerfeier für Hugo von Hofmannsthal im Wiener Burgtheater.
Große Italienreise, Besuch bei Maxim Gorki in Sorrent. Begegnung mit Albert Schweitzer in Günsbach. Zweigs Theaterstück „Das Lamm des Armen“ wird in Breslau, Hannover, Lübeck, Prag und Wien gespielt.
Auftrag für das Libretto zur Oper „Die schweigsame Frau“. Frankreichreise, Besuch bei seinem Freund Joseph Roth. Der vierte Essayband „Die Heilung durch den Geist“ (über Sigmund Freud, Anton Mesmer und Mary Baker‑Eddy) erscheint.
„Marie Antoinette. Bildnis eines mittleren Charakters“ erscheint im Insel‑Verlag, Leipzig. Reisen nach Frankreich und Italien, Vorträge in Florenz und Mailand.
Bücherverbrennungen der Nationalsozialisten, bei denen auch Stefan Zweigs Bücher verbrannt werden. In Deutschland dürfen seine Veröffentlichungen nicht mehr vertrieben werden. Bis 1938 erscheinen Zweigs Bücher im Verlag von Herbert Reichner, Wien. In Basel Vorarbeiten zu „Triumph und Tragik des Erasmus von Rotterdam“. Reise nach Frankreich und Italien. Im Herbst längerer Aufenthalt in London, wo Zweig sich eine kleine Wohnung mietet (Portland Place 11).
Nach der polizeilichen Hausdurchsuchung im Salzburger Haus übersiedelt Zweig nach London. Friderike bleibt in Salzburg. „Triumph und Tragik des Erasmus von Rotterdam“ erscheint. Lotte Altmann wird Zweigs Sekretärin; gemeinsam mit ihr reist Zweig nach Schottland, um Material für die Biographie „Maria Stuart“ zu sammeln. Im August Reise in die Schweiz und nach Salzburg. Die Auflösung des Salzburger Haushalts wird geplant.
In Dresden Uraufführung der Oper „Die schweigsame Frau“ von Richard Strauss, für die Stefan Zweig das Libretto verfasst hatte. Kurz nach der Premiere wird die Oper in Deutschland verboten. Reise in die Schweiz, nach Frankreich. Vortragsreise in den USA. Die Biographie „Maria Stuart“ wird veröffentlicht.
In London Übersiedlung in eine größere Wohnung (Hallam Street 49). In Wien erscheinen in zwei Bänden die gesammelten Erzählungen Stefan Zweigs. Die religionsgeschichtliche Studie „Castellio gegen Calvin – Ein Gewissen gegen die Gewalt“ wird veröffentlicht. Im August erste Reise nach Brasilien, zahlreiche Lesungen und Vorträge. Anschließend nach Argentinien zum PEN‑Kongress in Buenos Aires.
In Wien erscheint ein Band mit gesammelten Aufsätzen, Vorworten, Reden u. ä.: „Begegnungen mit Menschen, Büchern, Städten“. Das Salzburger Haus wird verkauft. „Magellan. Der Mann und seine Tat“ erscheint.
Stefan Zweig fährt mit Lotte Altmann nach Portugal. Tod der Mutter. Im August Antrag auf britische Staatsbürgerschaft. Scheidung von Friderike im Dezember. Bei der nationalsozialistischen Bücherverbrennung in Salzburg werden auch Stefan Zweigs Bücher verbrannt. Vortragsreise durch 30 amerikanische Städte.
Heirat mit Lotte Altmann, im Juli Übersiedlung von London nach Bath, UK. Beginn der Arbeit an einer zweibändigen Biographie von Honoré de Balzac. Der Roman „Ungeduld des Herzens“ erscheint in London und in den beiden Exil‑Verlagen Gottfried Bermann‑Fischer (Stockholm) und Allert de Lange (Amsterdam). „Worte am Sarge Sigmund Freuds“ am 26.9., Krematorium von Golders Green, London.
Lotte und Stefan Zweig beziehen in Bath ein eigenes Haus. Im März werden Lotte und Stefan Zweig britische Staatsbürger. Im April Reise zu einem Vortrag „Das Wien von gestern“ im Théâtre Marigny in Paris. In Paris Arbeit am „Balzac“. Im Juli Reise mit Lotte von London nach New York, anschließend Vortragsreise durch Südamerika. Rückkehr nach New York. Letzte Begegnungen mit deutschen Exilschriftstellern. Arbeit an dem Buch „Brasilien. Land der Zukunft“.
In der Yale‑Universität von New Haven Arbeit an der Amerigo‑Vespucci‑Biographie (erschienen 1944 als „Amerigo – Geschichte eines historischen Irrtums“). Sommer in Ossining, NY. Erste Fassung der Autobiographie „Die Welt von Gestern“ (ursprünglicher Titel „Drei Leben“) abgeschlossen. Ende August Reise nach Brasilien; in Petrópolis entsteht die „Schachnovelle“. Beginn einer Studie über Montaigne.
Die Nachrichten über die Ausweitung des Weltkriegs führen zu einer schlimmer werdenden Depression. Am 22. Februar Freitod von Lotte und Stefan Zweig. Entgegen dem testamentarischen Wunsch erhält das Ehepaar Zweig ein Staatsbegräbnis am Friedhof von Petrópolis. Im Mai 1942 beschließt die Universität Wien, Stefan Zweig den Doktortitel abzuerkennen.